Materia Pro
Die Materia als »Schrift von heute« vereint reine, starke geometrische Form mit einem subtilen, unverwechselbaren Erscheinungsbild – auf den ersten Blick. Tatsächlich wurde das postneutrale Design von Beschriftungen der Jahrhundertwende um 1900 inspiriert, wie man sie immer noch im Osten Frankreichs finden kann. Während die formalen Ursprünge soweit zurückreichen, wiederbelebt u. a. von den Konstruktivisten bis in die 1920er hinein und später auch durch den niederländischen Informationsdesigner Wim Crouwel in den 1960ern, spricht die visuelle Sprache der Materia nach wie vor von »Zukunft«.

Der Font folgt einem minimalistischen Konzept und wurde auf der Grundlage eines Rasters entworfen. Wo optische Kurven für eine sanftere, angenehmere Buchstabenform benötigt werden, schneiden Diagonalen die Ecken ab – wie bei einem Diamanten, den man schleift, um ein Mehr an Schönheit zu erreichen. Headlines und Texte, die in der Materia gesetzt werden, erhalten so eine »kantige« Qualität, während ihr Ton stets ausgewogen und die Konzentration auf Information in nonkonformistischer
Art gewahrt bleibt.

Die Materia umfasst acht Schnitte, von der eleganten Thin bis zur aufmerksamkeitsstarken Ultra. Eine reguläre Italic, die dem klassischen Schriftpaket-System folgt, ist ebenfalls erhältlich. Zwei Schnitte wurden explizit für den Headline-Einsatz entworfen, Shadow und Code. Beide sind einsatzbereit für Kombinationen mit der Bold oder auch miteinander, das Überlagern von Shadow und Code z. B. erzeugt erstaunliche Lichtsetzungseffekte innerhalb der Buchstaben.

Für die Benutzer von OpenType erweist sich die Materia als wahre Pro-Schrift, beinhaltet sie doch lateinische Akzentbuchstaben für über 70 Sprachen, Kapitälchen, Mediäval-, Tabellen- und Versalziffern, und spezielle englaufende Titling Caps für all die Fälle, in denen es auf jeden Millimeter ankommt. Wie nützlich all das oben erwähnte ist, zeigt das Buch David Lynch—Lithos, gestaltet von KOMA AMOK, herausgegeben 2010 von item éditions, Paris, und dem Hatje Cantz Verlag, das komplett in der Materia gesetzt wurde.

Umfasst:
Materia Pro Thin
Materia Pro Light
Materia Pro Regular
Materia Pro Italic
Materia Pro Bold
Materia Pro Code
Materia Pro Shadow
Materia Pro Ultra

Design: KOMA AMOK,
Joerg Ewald Meissner und Gerd Sebastian Jakob
2011

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