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Maxima Now TB Medium
Kurzinformation zur Schrift
Je größer der Anteil der Groteskschriften an den insgesamt verwendeten Satzschriften ist, desto schwieriger wird es, eine neue Groteskschrift zu entwerfen, weil die Freiräume bereits weitgehend besetzt sind. Gert Wunderlich ist es 1963 mit der Entwicklung der »Typoart Maxima« gelungen, eine eigene Idee durchzusetzen. Das Redesign der »Maxima Now« setzt auf der »Typoart Maxima« auf, stellt aber eine eigenständige Entwicklung dar, die bezogen auf die Anzahl und Abstufung der Schnitte und deren Zeichenausbau nicht mit der Typoart Maxima gemischt werden darf. Zwar wurde ausgehend von der »Typoart Maxima« Regular [mager] und Bold [halbfett] versucht, die vorhandenen Schnitte in die »Maxima Now« zu integrieren, was aber nur bedingt gelingen konnte. Der Unterschied zur »Typoart Maxima« wird neben dem jetzt verfügbaren Ultra Light Schriftschnitt besonders in dem erweiterten Angebot an Condensed- und Extra Condensed-Schriftschnitten deutlich. Gert Wunderlich, der über 2 Jahre das Redesign durch die Elsner+Flake Designstudios begleitete, hat mit großer Sorgfalt etliche Detailveränderungen einfließen lassen. Zu den offensichtlichsten gehören die vergrößerten Oberlängen der Gemeinen und der Austausch des gemeinen »g« in den Roman-Schnitten. Die ursprüngliche einstöckige Form ist den OpenType Fonts als Alternativzeichen beigefügt. Im übrigen achtete Gert Wunderlich streng darauf, dass die grundsätzlichen Besonderheiten seiner ersten Entwürfe erhalten blieben. Dazu zählen unter anderem der relativ schmale Lauf der Maxima-Minuskeln und deren Kombination mit Versalien in den Proportionen der Renaissance-Antiqua. Die schmalen Gemeinen erlauben es, mehr Buchstaben mit einer Fixation zu erfassen, was eine Verbesserung der Lesbarkeit bedeutet und auch dem Einsatz in der Buchtypografie förderlich ist. Durch die Übernahme der Proportionen der Versalien, wie sie etwa an der Trajanssäule oder in den Denkmalen der Renaissance zu sehen sind, werden die Formen der Linear-Antiqua veredelt. Mit Energie wurde den optischen Täuschungen entgegengewirkt, die bei den scheinbar einfachen Formen einer Grotesk deutlicher zutage treten als bei einer Antiqua. Man sieht solche Feinheiten besonders bei den Einläufen von Rundungen in eine Gerade oder bei den spitzen Winkeln von V, W, X,Y, Z und ähnlichen Figuren. Mit feinem Gefühl wurden die Differenzen in der Strichdicke zwischen Gemeinen und Versalien, auch zwischen der geradstehenden Schrift und der Kursiv herausgearbeitet.
© Günther Flake, im Februar 2009
Kurzinformation über den Designer
Gert Wunderlich wurde am 18. November 1933 in Leipzig geboren. Nach einer Schriftsetzerlehre begann er das Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, das er 1958 mit dem Diplom abschloss. Zu seinen Lehrern zählten Albert Kapr, Oskar Zech und der Schriftschneider Otto Erler. Noch im gleichen Jahr nahm er eine Tätigkeit als Buchgestalter in der Druckerei »Fortschritt« in Erfurt auf. Später folgten freiberufliche Arbeiten. 1971 erhielt er eine Dozentur und 1979 die Berufung zum Professor mit künstlerischer Lehrtätigkeit an die HGB Leipzig. Von 1979 bis 1994 leitete er die Fachrichtung Buchgestaltung/ Gebrauchsgrafik und die Fachklasse für Typografie, Buchgestaltung, Plakat bis zum Jahre 1999. Zudem war er 1988 und 1999 Gastdozent an der Pekinger Akademie für Kunst und Design. Die Berufung zum Professor »Neuen Rechts« wurde ihm 1992 überreicht. Im Jahr 1999 erhielt er nach erfolgreicher Lehrtätigkeit die Emeritierung.
Gert Wunderlich beschäftigte sich bereits während seines Studiums mit dem Entwurf von Satzschriften. Es entstanden u. a. die »Antiqua 58« mit Kursiv, das Versalalphabet »Buchkunst« und die »Egeria-Grotesk«, die als Vorläufer der »Maxima« zu werten ist, jedoch nach geschnittenem Probewort nicht von Typoart verwirklicht wurde. Seit 1963 arbeitete er an der Schriftfamilie »Maxima«, die aufgrund der Bedürfnisse von DDR-Druckereien nach einer zeitgemäßen Grotesk von Typoart Dresden bis zum Jahre 1990 entwickelt wurde. Nach über 45 Jahren hat er nun in Zusammenarbeit mit Elsner+Flake ein Redesign der »Maxima« erarbeitet, das neben dem ursprünglichen Design als »Maxima Now« ebenfalls wichtiger Bestandteil der aktuellen Typoart-Bibliothek ist.
Für seine Tätigkeit im Bereich Buchgestaltung erhielt er seit 1957 über 100 Prämierungen bei den Wettbewerben der »Schönsten Bücher« und »Schönsten Buchumschläge« sowie mehr als 30 Auszeichnungen bei Wettbewerben für »Beste Plakate«. Seit 1958 wurden ihm zahlreiche Preise und Medaillen bei Wettbewerben und Ausstellungen zuerkannt: unter anderem 1976 »Kunstpreis der DDR«, 1977 »Goldmedaille der Internationalen Buchkunst-Ausstellung« Leipzig, 1979 »Gutenberg-Preis« der Stadt Leipzig, 1984 »Goldene Letter der Ausstellung Schönste Bücher aus aller Welt« (mit Sonja Wunderlich) und 1998 »Walter-Tiemann-Œuvre-Preis« für das buch- und schriftkünstlerische Schaffen. Im Jahre 2004 verlieh ihm die Jury der XXI. Biennale Brno den Preis für das »Beste Design« in der Kategorie für Bücher und Kataloge. Neben mehreren Personalausstellungen beteiligte er sich an Expositionen in mehr als 20 Staaten. Arbeiten finden sich in 25 Museen und Sammlungen verschiedener Länder. Nationale und internationale Jurytätigkeiten sowie diverse Veröffentlichungen runden den breiten Schaffensrahmen über die Landesgrenzen hinaus ab.
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