Mein Textbeispiel

Rotola TH Pro Bold

Elsner, Flake GbR, 2008 (Karl-Heinz Lange, 2007)
Artikelnummer 152701-1, Nettopreis 99,00 EUR

Kurzinformation zur Schrift
Erste Entwürfe der heute Rotola genannten Schrift legte Karl-Heinz Lange bereits 1985 anlässlich des Typoart Schriftwettbewerbes unter dem Arbeitstitel "Boutique" vor. Im November 1986 integrierte dann der damalige Leiter der Schriftentwicklung Norbert du Vinage im Rahmen des Programms zur Entwicklung neuer Satzschriften 1981 bis 1994 Karl-Heinz Langes Entwurf in den Produktionsplan. Vorgesehen war die Ausführung eines Schnittes als Auszeichnungsschrift im Bearbeitungszeitraum 1991-94. Bedingt durch die deutsche Wiedervereinigung hatte Karl-Heinz Lange jedoch keine Gelegenheit mehr die Entwurfsarbeiten fortzuführen bzw. die Digitalisierung vornehmen zu lassen. Im Rahmen der Revitalisierung des Typoart-Schriftbestandes durch die Elsner, Flake GbR nahm Karl-Heinz Lange die Entwurfsarbeiten 2006 wieder auf. Die Digitalisierung der von Karl-Heinz Lange angefertigten Basis-Zeichnungen erfolgte mit dem IKARUS-System. Der Zeichenausbau und die Erweiterung der Schnitte entstanden in Abstimmung mit Karl-Heinz Lange im Sommer 2008 durch das Mitarbeiter-Team der Elsner, Flake GbR.

Karl-Heinz Lange schreibt über seinen Entwurf: "Das Motiv der Drehung in vielen Erscheinungen der Natur (Spiralnebel, Pflanzenwachstum) und in der Kunst (Säulenkapitelle und Wellenornamente) hat für diese Schrift die Anregung gegeben. So zeichnete ich zuerst das e, in der Mitte eine helle Volute, die ich bei a, b, d, g, o, p, q, v, w, aber positiv schwarz bei f,r und s ebenfalls einsetzen konnte. Um dieses Alphabet vor einem langweiligen "Rundeln" zu bewahren, sind die Buchstaben h, l, i, j, m, n, u und y betont senkrecht gehalten. So entstand eine Schrift, die an die Formen des Jugendstils erinnert, was im Grund nicht beabsichtigt war. Zunächst schien sie mir nur für Auszeichnungszwecke geeignet zu sein. Nach der Durchsicht der ersten Satzmuster war ich jedoch überrascht, dass sie auch in kleinen Schriftgraden noch relativ gut lesbar ist und somit nicht nur für Überschriften sondern auch für kurze Texte eingesetzt werden kann."

Das Anwendungsgebiet der vier zur Verfügung stehenden Schriftschnitte ist vielfältig. Plakate im Bereich von Kunst und Kultur, Zeitschriften mit Themen wie Mode, Kochen und Kosmetik, aber auch die Gestaltung von Sachbüchern können sicher von dieser neuen Schrift profitieren.


Kurzinformation über den Designer
Karl-Heinz Lange wurde am 29. Juli 1929 in Riesenkirch, Westpreußen, geboren. Nach dem Unterricht am Humanistischen Gymnasium in Elbing 1939 bis 1945 und der kriegsbedingten Flucht nach Mitteldeutschland erfolgte ein Wechsel an die Oberschule Wernigerode. Karl-Heinz Lange studierte 1949 bis 1951 an der Werkkunstschule Halle u. a. bei Prof. Post und ab 1951 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, Abteilung Buchgestaltung. 1955 erhielt er für den Entwurf einer Zeilenguss-Type das Diplom mit Auszeichnung. Von 1956 bis 1961 war Karl-Heinz Lange Dozent für Schrift und Gebrauchsgrafik an der Fachschule für angewandte Kunst, Magdeburg. Von 1961 bis 1963 Aspirant an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, danach war er als freischaffender Gebrauchsgrafiker in Magdeburg tätig, unter anderem als Trickfilm-Gestalter. Von 1969 bis 1976 war er Künstlerischer Leiter im Henschelverlag, Berlin, von 1976 bis 1994 Lehrer für Schrift und Typografie an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin, anschließend bis 2004 Dozent an verschiedenen Weiterbildungsinstituten. Von 2005 bis 2007 war er Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Magdeburg/Stendal. Karl-Heinz Lange erhielt den 2. Preis im »Internationalen Schriftwettbewerb 1971« für eine Akzidenzschrift und 1984 auf der XI. Biannual of Graphic Design in Brno eine Silbermedaille für seine Schriftfamilie Publica. Für Typoart entwarf er auch die Telefonbuchschrift MINIMA und überarbeitete u. a. die Typoartschrift Super Grotesk (Arno Drescher 1930) und die Zeitungsschrift Magna von Herbert Thannhaeuser für die Verwendung in digitalen Satzverfahren. Karl-Heinz Lange lebte und arbeitete bis zu seinem Tode am 29. Juni 2010 in Berlin als Schriftentwerfer. Unter anderem begleitete er das Redesign der von ihm im Auftrag von Typoart entworfenen Schriften Publica, Typoart Super Grotesk und Minima, die er 2009 als Publicala, Minimala und Superla veröffentlichte. In Zusammenarbeit mit Elsner+Flake entwickelte er 2006 bis 2009 zudem die Schriftfamilie Rotola sowie die Schreibschriften der Viabella Serie und begleitete bis zuletzt die Arbeiten an seiner ersten Schrift, der Diplom-Antiqua, die er ebenfalls mit Elsner+Flake realisieren wollte. [Flake.07/10]


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