Mein Textbeispiel

Hogarth Script TB Regular

Harald Brödel, 1984 (Elsner, Flake GbR, 1985-2009)
Artikelnummer 151701-1, Nettopreis 40,00 EUR

Kurzinformation zur Schrift
Der Name dieser Schrift weist auf den berühmten englischen Porträtisten des 18. Jahrhunderts William Hogarth hin. Er lebte von 1697 bis 1764 in London und Chiswick. Zu seinen bekanntesten Gemäldeserien »Leben einer Dirne« und »Leben eines Wüstlings« fertigte er Kupferstiche gleichen Inhalts an, die er mit moralischen Hinweisen und belehrenden Texten versah, um so breite Kreise des englischen Bürgertums mit seiner beißenden Gesellschaftskritik zu erreichen. Aber auch viele andere satirische und witzige Kupferstiche mit zum Teil karikaturistischer Überhöhung und umfangreichen Erläuterungen tragen seine Unterschrift. Diese Erläuterungen in einer sehr ausgewogenen und bei aller Freude am schmückenden Detail doch strengen Schreibschrift regten den Grafiker Harald Brödel zu Versuchen an, eine Schrift herauszudestillieren, die sich auch für moderne Satzverfahren eignet, ohne dabei ihren Reiz zu verlieren. Wir vergessen heute über den ausgewogenen Druckschriften der Spätrenaissance und des Barock häufig die Tatsache, dass auch das Schreiben zu dieser Zeit in höchster Blüte stand. Die weltweite Handelstätigkeit sorgte dafür, dass die Kunst des Schreibens nicht ein Privileg von Wenigen blieb. In Italien, Frankreich, den Niederlanden und in England bildeten sich verschiedene Stilrichtungen aus. Die Anglaise, wie die englische Schreibschrift dieser Zeit genannt wurde, besticht uns noch heute durch ihre klare und exakte Linienführung. Man ist versucht, das stolze Selbstbewusstsein der englischen Kaufleute und die Gediegenheit ihrer Handelstätigkeit in dieser Schrift wiederfinden zu wollen. Andererseits will die Hogarth-Script ihren Ursprung aus der Kupferstichtechnik nicht verleugnen und erinnert uns dadurch an die Linienführung des Klassizismus. Entsprechend ihrem Charakter wird die Hogarth-Script hauptsächlich für Akzidenzen und in der Werbung eingesetzt. Sie assoziiert noch heute beim Betrachter den Eindruck zeitloser Eleganz und subtiler Seriosität.


Kurzinformation über den Designer
Harald Brödel wurde am 17. April 1934 in Wedlitz, Kreis Bernburg, geboren. Malerlehre und 1959 Meisterabschluss, autodidaktisches Arbeiten mit Schrift, Gebrauchswerberabschluss, Lehrmeister für Gebrauchswerber an den Lehrateliers Bernburg und Halle. 1965 bis 1969 externes Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, dann Gebrauchswerber beim VEB Baukombinat Leipzig, seit 1976 als freiberuflicher Gebrauchswerber in Leipzig.

Textauszug: Detlef Schäfer/Albert Kapr, aus »Fotosatzschriften Type-Design+Schrifthersteller«, VEB Fachbuchverlag Leipzig, 1989. In [...] gesetzte Texte und Hinweise sind Anmerkungen bzw. Ergänzungen der Redaktion.


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